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Werkschau 2023 — Ivana Jurisic

Ivana Jurisics Atelier befindet sich in Winterthur in einem grossen Einfamilienhaus, in dem sie mit ein paar Freunden:innen zur Zwischennutzung wohnt. Dieses wird im kommenden Herbst abgerissen; sie müssen per Ende August ausziehen.

Im Innern wirkt es gemütlich und einladend mit den vielen farbigen und liebevoll künstlerisch gestalteten Details. Es wird gleich ersichtlich, dass hier kreative Menschen wohnen.

Nach dem Besuch des gestalterischen Propädeutikums begann Ivana 2018 an der Zürcher Hochschule der Künste mit einem Bachelor-Studium in Fine Arts. Wir besuchten gemeinsam die Praxisklasse «Installation und Skulptur» und entdeckten eine Faszination für Materialität sowie installative Kunstformen. Ivana begann dort mit ihren Experimenten mit lebenden Organismen wie Pilzen.

Die Einflüsse der Natur und insbesondere des Waldes sind allgegenwärtig in ihrem Schaffen. Und die Spannung zwischen urbaner Umgebung und Natur inspiriert ihre Reflexionen über das Anthropozän – Spuren des Menschen in der Umwelt und die verschwommenen Übergänge dazwischen.

Der Wald dient ihr als Inspirationsquelle und Kraftort, wo Verbindungen von gefundenen Dingen und Gedanken hergestellt werden. Fundstücke aus der Natur fügt sie organisch in ihre Kunst ein und macht sie zu Schlüsselelementen in ihren Werken. Das Sammeln von Objekten und Materialien ist für Ivana Jurisic eine spontane, nicht geplante Aktivität. Ihre Sammlung wächst ohne festgelegten Plan. Selbst mit dem anstehenden Auszug aus ihrer derzeitigen Zwischennutzung bezeichnet sie die Objekte nicht als Ballast, sondern als essenziellen Teil ihrer künstlerischen Welt. Falls sie sich dennoch von Objekten trennen will, führt sie diese vorzugsweise in den natürlichen Kreislauf zurück und wählt deren Platzierung wohlbedacht aus. So auch 2022, als sie nach einer Soloausstellung in einem Offspace ihre dort installierte Hütte abbaute und die Einzelteile in Gebüschen und auf der Brache des Geländes verteilte – für sie ein Spiel mit Material und Raum, das den Zyklus der Natur reflektiert.

Ivana balanciert ihre Tätigkeit als Künstlerin mit einem 40-Prozent-Job als Gärtnerin an der Goldküste aus, der weniger mit der Erhaltung als mit der menschlichen Bändigung der Natur zu tun hat. Diese Arbeit stellt für sie auch eine interessante soziale Studie dar, wo sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Armut und Reichtum ausmacht und surreale Kontraste aufdeckt.

Letztes Jahr begann sie in Bern eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin mit dem Ziel, ein offenes Atelier zu gründen, das Menschen mit und ohne Vorkenntnisse einen künstlerischen Raum zur Entfaltung bieten soll.

Ihre Arbeit für die Werkschau ist die Weiterentwicklung eines bereits ausgestellten Werkes. Diese reflektiert die Unsicherheiten ihrer Lebenssituation, die sowohl Wohnort als auch Arbeitsumgebung betrifft. Soziale Themen wie die Wohnungsnot, die Gentrifizierung und das vermeintlich einhergehende Gefühl von Verdrängung in der Gesellschaft werden thematisiert.

Ivanas Kunstwerke leben von einem fortlaufenden Prozess und sind nie statisch. Wie bei all ihren Projekten steht das Entstehen im Vordergrund, nicht das Endprodukt – alles entwickelt sich in der Interaktion zwischen Materialien, Räumen und Emotionen, die zusammen als auch aufeinander einwirken.

Ivana Jurisic
2016 Abschluss FMS (pädagogisches Profil)
2017-18 gestalterisches Propädeutikum, ZHdK
2018-2021 Bachelor Fine Arts, ZHdK
2020-22 Kollektiv kunstvereingeld.com
Ab 2020 Selbstständige künstlerische Tätigkeit

Instituzioni

Titolo Paese Località Dettagli
Museum Haus Konstruktiv
Svizzera
Zürich
Zürich

Autori

Dettagli Nome Ritratto
Vivianne Tat

Artisti

Dettagli Name Portrait
Ivana Jurisic

Mostre / Eventi

Titolo Data Tipo Località Paese Dettagli
Werkschau 2023 - Esposizione Zürich Svizzera
-
Esposizione
Zürich
Svizzera