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Ulrike Ottinger (*1942) gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Protagonistinnen des avantgardistischen Kinos. Ottinger wuchs in Konstanz am Bodensee auf und begann ihre künstlerische Karrierein den 1960er Jahren als Malerin in Paris. 1969 gründete sie in Konstanz den „filmclub visuell“ sowie die Galerie und Edition „galeriepress“, in der sie unter anderem Werke von Wolf Vostell undDavid Hockney präsentierte. Im Westberlin der frühen 1970er Jahre begann Ottinger mit der Produktionihrer ersten, aufsehenerregender Spielfilme. Zu ihrem äußerst vielschichtigen Werk gehören nicht nur Spiel-und Dokumentarfilme, sondern auch Malereien, Fotografien, Drehbücher und Theaterinszenierungen.

„Madame X. Eine absolute Herrscherin“ entstand 1978 am Bodensee und erzählt die Geschichte derchinesischen Piratenkönigin „Madame X“."GOLD - LIEBE - ABENTEUER", verführerische Worte, entstanden aus dem Trivialmythos des Alltags, verheißt Madame X, eine strenge unerbittliche Schönheit, die ungekrönte und grausame Herrscherin des chinesischen Meeres, in einem Appell an alle Frauen, die gewillt sind, ihren zwar bequemen und sicheren, aber fast unerträglich eintönigen Alltag einzutauschen gegen eine Welt voller Gefahren und Unsicherheit, aber auch voller Liebe und Abenteuer.

Diesen Aufruf der Piratenkönigin erhalten eine deutsche Försterin, Josephine de Collage, die europäische Künstlerin; Betty Brillo, amerikanische Hausfrau, die Psychologin Carla Freud-Goldmund, das Photomodell Blow Up, die Buschpilotin Omega Zentauri und Noa-Noa, die Frau aus der Südsee. So findet sich die Mannschaft als Frauenbesatzung der Dschunke zusammen und begibt sich unter das gebieterische Kommando der herrischen „Madame X“. Es folgen leidenschaftliche Szenen voller Erotik, Eifersucht und mörderischen Konflikten. Als das Schiff wieder an Land kommt, erscheinen alle Figuren transformiert.

Das männlich konnotierte Filmgenre des Piratenfilms verbindet Ottinger in „Madame X“ mit einer lesbischen Utopie. Ihre komplex montierte und in extravaganter, burlesquer Ästhetik dargestellte Geschichte handelt von persönlichem und gesellschaftlichem Aufbruch, von der Suche nach der eigenen sexuellen Identität aber auch von Macht, von Unterordnung und Eingeschlossensein auf engstem Raum.

In der Ausstellung bei Kirchgasse werden die Drehbücher zum Film, sowie eine umfassende Auswahl an Fotografien aus dem Kontext des Films gezeigt. Diese Stills sind nicht einfach dem Film oder den Dreharbeiten entnommen, sondern bilden ein eigenen wichtigen Teil in der Entwicklungsarbeit ihrer Bild- und Erzählideen. Parallel zur Ausstellung ist ein Screening des Films in einem Kino geplant. Entsprechende Termine werden noch bekannt gegeben.

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Kirchgasse
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Steckborn
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