Direkt zum Inhalt

Das Kunstmuseum Singen widmet in Kooperation mit dem Stadtarchiv Singen vom 13. Oktober 2019 bis zum 09. Februar 2020 dem Hohentwiel die seit Jahren umfassendste Ausstellung zur künstlerischen Darstellung des geschichtsträchtigen Hegauberges.  Anlass der umfangreichen, auf beiden Etagen des Kunstmuseums präsentierten Schau, ist das 50jährige Jubiläum der Umgemeindung des vormals Württembergischen Hohentwiels aus der Gemarkung Tuttlingen ins Badische nach Singen.  Im Zentrum steht die künstlerische Darstellung des Hohentwiels in Stichen, Gemälden und Veduten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Zugleich spannt die Ausstellung, die vom ersten historischen Stich des Hohentwiels von Matthäus Merian aus dem 17. Jahrhundert, über Druckgrafiken, Zeichnungen, Landschaftsgemälden aber auch historischen Karten, illustrierten Bücher, dokumentarischen und künstlerischen Fotografien bis hin zu zeitgenössischen künstlerischen Videoarbeiten reicht, einen zeitlichen Bogen, der 5 Jahrhunderte umfasst.

Rund 250 Kunstwerke und Archivalien aus den reichen Beständen des Kunstmuseums Singen, des Stadtarchivs Singen, der Hegau-Bibliothek, ergänzt um wertvolle Leihgaben aus öffentlichen Museen und privaten Sammlungen veranschaulichen die Bildwerdung des Hohentwiels und der Hohentwiel-Festung in verschiedenen historischen Epochen und künstlerischen Gattungen. Das Spektrum reicht von Werken aus Zeit des Biedermeier, über die Romantik und den Realismus, des Weiteren der Freilichtmalerei, der Neuen Sachlichkeit und der Klassischen Moderne bis zur Kunst der Gegenwart.

Programmatisch spürt die Ausstellung den vielfältigen Wahrnehmungshorizonten nach, die in unterschiedlichen Zeiten das Bild des Hohentwiels geprägt haben. Es gibt nicht den einen Hohentwiel, sondern stets Vorstellungen des Hohentwiels, die sich im Laufe der Zeit stets mit dem historischen, politischen, gesellschaftlichen oder lebensweltlichen Kontext und Machtverhältnissen gewandelt haben.

Werke, die thematisch um Persönlichkeiten kreisen, wie beispielsweise Konrad Wiederholt [1598(?) –1667], dem als „schwäbischen Helden“ gefeierten württembergischen Kommandanten, der im Dreißigjährigen Krieg den Hohentwiel erfolgreich gegen fünf Belagerungen verteidigte, oder Joseph Viktor von Scheffel (1826-1886), dem meistgelesenen Schriftsteller und Dichter, dessen 1855 erschienener historischer Roman „Ekkehard“ zu weiten Teilen auf dem Hohentwiel spielt,  sind ebenso in der Ausstellung vertreten, wie Werke, die den Hohentwiel als touristische Sehenswürdigkeit inmitten der Hegau- und Bodenseelandschaft in den Fokus rücken. Zu sehen gibt die Ausstellung den Hohentwiel in seiner ganzen Vielschichtigkeit:  Als württembergische Festung, als romantische Ruine in badischer Landschaft, als historisches und gar nationales Denkmal, als topographischen Ort, als touristisches Ziel inmitten der Hegauvulkane, als Aussichtspunkt, der den Blick auf die weite Bodenseelandschaft öffnet, als „Hausberg“ der Singener.

Wann welcher Hohentwiel ins Bild und Werk gesetzt wurde und welchen Anteil die Künstler oder ihre Auftraggeber an der Wahrnehmung des Hohentwiels hatten und haben: Das sind die Fragen, denen die chronologisch aufgebaute Ausstellung forschend nachspürt. Neben einem umfassenden Rahmenprogramm das mit Vorträgen, Führungen und Workshops die Ausstellung begleitet, erscheint am Ende der Ausstellung ein Katalog, der die unterschiedlichen Perspektiven auf den Hohentwiel in Aufsätzen behandelt und in einem großen Abbildungsteil dokumentiert.  

Infos

Veranstaltungstyp
Ausstellung
Datum
-
Share

Institutionen

Titel Land Ort Details
Kunstmuseum Singen
Deutschland
Singen
Deutschland
Singen