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Vernissage: 27. März 2024 ab 18.30 Uhr beim kunstkasten. Die Künstlerin ist anwesend.

Die Künstlerin Maya Bringolf widmet sich in ihrer Installation «Kneader» einem globalen Produkt, das in der öffentlichen Wahrnehmung entweder als hässlich verpönt oder als Design-Ikone glorifiziert wird. Bekannt sind sie uns aus dem öffentlichen Raum sowie aus Gartenkneipen: Die Monoblockstühle. Dieses Produkt, das bei uns sowohl Hass als auch Liebe hervorrufen kann, ist in südlichen Ländern eher ein Symbol für westliche Produktion und Konsum.

Die Installation «Kneader» besteht aus den geschmolzenen Monoblockstühlen, ergänzt mit Kies, Sand, Stahl und Farbgranulat. Durch einen langsamen Schmelzprozess in einem Keramikofen kollabieren die Stühle durch die Hitze. Die klebrige Masse wird dabei mit den anderen Materialien zu einer homogenen Mischung zusammengeknetet – daher auch der Titel «Kneader», was soviel heisst wie «Kneter».

Maya Bringolfs Installation, die im kunstkasten präsentiert wird, erinnert an eine morbide, verfallene Landschaft in einem Terrarium, bewohnt von einer seltsamen Spezies. Fremd erscheinen diese Wucherungen, die auf harten Stahlrohren stehen. Sind es Krücken oder Beine? Sie könnten unterirdisch miteinander verbunden sein. Diese Landschaft bildet einen scharfen Kontrast zur urbanen, gebauten Umgebung Winterthurs. Im kunstkasten herrscht ein völlig anderes Klima, feucht-warm und tropisch. Was hier wuchert, bleibt drinnen und von aussen kann nichts eindringen. Mit ihren Objekten visualisiert die Künstlerin auch einen gesellschaftskritischen Unterton und verweist auf Handelswege, zu denen wir jeden Bezug verloren haben.

 

Maya Bringolf, *1969 in Schaffhausen geboren, lebt und arbeitet in Zürich. Von 1992 bis 2000 studierte sie an der Hochschule für Gestaltung in Zürich und an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Gerhard Berger und Ben Willikens.
In den künstlerischen Arbeiten von Maya Bringolf geht es oft um gesellschaftskritische Themen. Sie lotet die Verbindungen und Grenzen zwischen der Natur und kulturellen Themen mit poetischer Abstraktion aus.

Bringolfs Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt, darunter im Kunst(ZEUG)Haus Rapperswil/Jona (2015 & 2016), im Kunsthaus Baselland (2008) und im Kunstmuseum Bern an der Gruppenausstellung «Meret’s Funken, Surrealismen in der zeitgenössischen Schweizer Kunst» (2012). Seid ihrem Abschluss im Jahr 2000 gewinnt sie mehrere Preise und Ausschreibungen wie zum Beispiel ein Atelierstipendium in Berlin im Jahr 2018 von der Stadt Zürich oder sie den eidgenössischen Preis für Kunst des Kunstkredit Baseö-Stadt. In ihrer künstlerischen Praxis befragt Maya oft Alltagsgegenstände auf ihre soziale und kulturelle Gebrauchsweisen und stellt diese durch einen Transformationsprozess mittels materieller Veränderungen in Frage. In diesem Transformationsprozess passiert auch noch etwas mehr: das Gegenständliche und bedeutungsgeladene Objekt wird zu einem sinnlichen Werk, das durch die Materialität und deren Veränderung einen neuen Bezug zum Raum oder der Umgebung schafft.

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Maja Bringolf

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