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Zwischen Lust, List und Schrecken

Die Schärfe der Unschärfe hiess 1998 die Eröffnungsausstellung des neuen Konservators. 24 Jahre später endet seine Amtszeit mit der Präsentation Tiefenschärfe. Sie vereint Kunstwerke, bei denen viele Motive gestochen scharf auftreten. Ob sich damit die erhoffte Klarheit einstellt, ist fraglich. Viele Exponate lassen sich auf die Tradition des Trompe-l’oeil beziehen, auf die Kunst des Augentrugs. Ihre Künstlerinnen und Künstler täuschen mit allen Mitteln der Verführung. Das ist lustvoll und listig, wie Meisterwerke von Adolf Dietrich (1877–1957), Niklaus Stoecklin (1896–1982) oder Félix Vallotton (1865–1925) beweisen.
Tiefenschärfe legt den Schwerpunkt auf die Gegenwartskunst. Generationen- und medienübergreifend zeigen Kunstschaffende wie Franz Gertsch (*1930), Bernard Voïta (*1960) oder das Künstlerduo Taiyo Onorato (*1979) & Nico Krebs (*1979) unterschiedliche Formen des Wirklichkeitsbezugs. Mit Sofia Hultén (*1972) oder Friederike Feldmann (*1962), die für die Ausstellung eine raumbezogene Wandmalerei realisiert, sind auch internationale Positionen vertreten. Bei der formalen Schärfe der Exponate kommen zum philosophischen Spiel der Täuschung auch Ernst und Schrecken, die aus der Konfrontation mit unterschiedlichen Zeit- und Weltbildern wachsen können.

Félix Vallotton (1865-1925)
Niklaus Stoecklin (1896-1982)
Franz Gertsch (*1930)
Bernard Voïta (*1960)
Boris Rebetez (*1970)
Simone Kappeler (*1952)
Onorato / Krebs (beide *1979)
Sofia Hultén (SWE, *1972)
Friederike Feldmann (DE, *1962)
Annette Kelm (DE, *1975)
u.a.

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