Direkt zum Inhalt

Christian Boltanski auf der Mathildenhöhe
Besprechung

Ein dunkler Gang, erleuchtet allein von einer Glühbirne. Sie flackert synchron mit einem dunklen Pochen, dessen Rhythmus unverkennbar der eines Herzens ist. Der Takt der Zeit, hörbar, sichtbar und fühlbar geworden durch ein menschliches, allzu menschliches Mass. Es misst seine eigene Zeit. Und ist darin doch präziser als alle Uhren dieser Welt.

Manfred Pernice im Leopold-Hoesch-Museum
Besprechung

In der Navigation ist das Peilen eine Methode der Standortbestimmung. Manfred Pernice hat sich dieses Verfahren angeeignet, um geografische Orte und ihre Geschichte subjektiv zu erschliessen und diese in Form von Installationen zu übersetzen.

Tommy Støckel im Kunstverein
Besprechung

«Even Great Futures Will One Day Become Pasts»: Selbst grossartige Zukunftsentwürfe werden eines Tages Vergangenheit sein. Das ist nicht nur eine mitunter etwas bittere, gleichwohl realistische Erkenntnis, die noch die kühnsten Utopisten von ihrem Sockel holen kann. Sondern auch der Titel einer Skulptur von Tommy Støckel, die jedoch gar nicht danach ausschaut, als wolle sie etwas anderes als eine kühne Zukunftsutopie sein.
Frankfurt/M — Frankfurter Kunstverein

Stefan Kern in der Galerie Karin Guenther
Besprechung

Reduziert auf minimale modulare Formen, glänzend weiss lackiert und dabei, in durchaus strategischer Absicht, auch ein bisschen stylish: Man erkennt Skulpturen Stefan Kerns an ihrem charakteristisch glatten Appeal, in welchem die Idee von strenger Struktur mit einem Surplus an Gebrauchswert verbunden ist. Neuerdings nähert er sich in skulpturalen Formfragen der Realität auch auf andere Weise - und kann den Abstraktionsgrad seiner Werke daran steigern.
Hamburg — Karin Guenther

Giro Annen im Kunsthaus
Besprechung

Eine ebenso umfangreiche wie eindrucksvolle Werkschau gewährt erhellende Einblicke in die Denk- und Arbeitsweisen des Wahlberners Giro Annen.
Langenthal — Kunsthaus Langenthal

Perfektron in der Galerie Lucy Mackintosh

Das japanische Künstlerpaar Yamaguchi und Ryota Kuwakubo nennt sich Duo «Perfektron». In der Ausstellung in der Galerie Lucy Mackintosh präsentiert es mehrere verschleierte Landschaften in Plexiglas sowie eine farblich und formal degressive Inszenierung von Objekten aus Karton. Der Titel der Installation ist ein Zungenbrecher: «cocosocoasoco».
Lausanne — Lucy Mackintosh

Aller/Retour 3 - peintures im Centre culturel suisse

In Paris eine Ausstellung zur Malerei zu realisieren, ist gewagt. Nirgendwo sonst ist Malerei so vielfältig. Und so geschichtsbelastet. Michel Ritter geht nun noch einen Schritt weiter: Er zeigt aktuelle geometrische Malerei - und deren Vorbilder. Eine der besten unter den vorweihnachtlichen Ausstellungen

NextLevel - Die Lust am Spiel im Kunstverein
Besprechung

Die Hysterie, die das jüngste Erscheinen neuer Spielkonsolen weltweit ausgelöst hat, machte uns wieder einmal deutlich, wie sehr unser Leben von elektronischen Medien bestimmt wird - als technischer Basis dessen, was wir mit Manuel Castells «Informationszeitalter» oder «Netzwerkgesellschaft» nennen können. Dabei scheinen auch die Grenzen zwischen Spiel und Realität immer mehr zu verfliessen. Wenn daher jetzt im Kunstverein Wolfsburg in einer Reihe von Medienkunstwerken die Welt der Computerspiele thematisiert wird, könnte das auch unsere allgemeinen Perspektiven und Befindlichkeiten betreffen.

Andrea Good in der Galerie Semina Rerum

Zunehmend scheinen Künstler das Bedürfnis zu verspüren, der Zeitbeschleunigung entgegenzuwirken. Für ein solches Unterfangen eignet sich die Camera obscura geradezu ideal.
Zürich — semina rerum

Eléonore de Montesquiou in der Villa du Parc
Besprechung

Läge Annemasse nicht auf französischem Boden, könnte man die Villa du Parc als zweite Kunsthalle von Genf bezeichnen. Seit 2004 mit dem Gütesiegel eines staatlich subventionierten Centre d´art contemporain versehen und durch eine Kulturkonvention mit Genf verbunden, präsentiert die Institution im Zentrum der kleinen Grenzstadt regelmässig ein vielseitiges, internationales Ausstellungsprogramm.
Annemasse — Villa du Parc