12/2008

Auftakt der Ausstellung, die einen fundierten Überblick über das faszinierende, vielschichtige Werk des brasilianischen Künstlers zeigt, bilden Arbeiten der Sechzigerjahre, in denen er sich mit dem Verhältnis von Räumlichkeit und Wahrnehmung auseinandersetzt.

Nach Immaterialität und Virtualität interessiert wieder Raum. So bereitet das profilierte Institut d'Art Contemporain (IAC) dem Raum ein furioses Revival.

In aktuellen Seminaren, in denen von den globalisierten Künstler-Nomaden die Rede ist, fragt man sich, ob der Mobilitätsboom nicht auch ein Weg zur Depersonalisierung, zur Auflösung von Identität ist.

«Figuren sind nicht nur vorläufig; sie sind zugleich auch die vorläufige Gestalt eines Ewigen und Jederzeitlichen», schrieb vor 41 Jahren der Romanist Erich Auerbach. «Figur» nennt der 39-jährige Franzose Melik Ohanian, was er diesen Herbst über die ganze Île de France verteilt hat.

Wer Frankreichs innovative Kunstszene nur in Paris sucht, irrt. In den Regionen um die Kapitale findet man oft pointierte Ausstellungen in von Künstlern oder Kuratoren initiierten kleinen Orten. IrmaVepLab gehört dazu. «Irmavep» hiess die Schauspielerin Musidora 1915 in dem Film «Les Vampires».

Die Stimmung in den Bildern der Serie «Bird Wars» von Rachel Lumsden (*1968) ist unangenehm. Eine latente Bedrohung schwängert die Luft, Aggression und Misstrauen prägen die Haltung der Protagonisten.

Sein Vater habe den Bildern keine grosse Beachtung geschenkt, es sei Zufall, dass sie noch existierten, schreibt Sohn Emmanuel, der die Fotografien des Vaters über Jahre gesammelt hat.

Seit seiner Teilnahme an der Biennale von Venedig 1999 hat Christian Jankowski zwar international einen Namen, nicht aber in seiner deutschen Heimat. Und so ist die aktuelle Retrospektive im Kunstmuseum Stuttgart seine erste grosse Einzelschau in Deutschland.

Ein wahres Sammler-Kabinett tut sich auf, sobald man die Räume des Museums Baviera betritt. Auf dreieinhalb Geschossen sind Gemälde, Grafiken, Foto- und Videoarbeiten, Objekte und Plastiken dicht gehängt und platziert.

Vielleicht doch eher für den Styx denn für sonstige Gewässer scheint das flossartige Gebilde passend, das aktuell im Cabaret Voltaire vor Anker liegt.