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Heinrich Lüber bei Luciano Fasciati
Besprechung

Die Vernissage ist der eigentliche Höhepunkt der Ausstellung. Heinrich Lüber präsentiert bei Luciano Fasciati in Chur während zwei bis drei Stunden eine Performance mit etwa zwanzig Personen. Bisher inszenierte Heinrich Lüber meistens sich selbst. Hier realisieren erstmals fremde Körper die Idee des Künstlers.

Sechste Internationale Biennale
Besprechung

Wollte man die sechste Internationale Biennale von Istanbul mit einem Wort charakterisieren, so müsste man von einer «Biennale des Verzichtes» sprechen. Verzichtet wurde zunächst auf politisches oder soziales Engagement: Er habe seine Biennale nicht für politische Zwecke missbrauchen wollen, erklärte Kurator Paolo Colombo in einem Interview mit Radio DRS 2, und entsprechend vage fiel auch das Motto der Veranstaltung aus: «The Passion and the Wave».

Stefan Steiner in der Galerie Geiger

Jenseits allen Zweifels an der zeitgenössischen Berechtigung der Malerei und auch fern aller Problematisierung ihrer Möglichkeit, hält die Arbeit von Stefan Steiner, der Malerei bei Anton Egloff an der Schule für Gestaltung in Luzern und bei Günther Ücker an der Kunstakademie in Düsseldorf studierte, an der Idee des autonomen Tafelbildes als einer in sich ruhenden visuellen Einheit bewusst und nachdrücklich fest.

Damian Loeb bei White Cube

Die Malerei ist tot – es lebe die Malerei. Wenn man den enthusiastischen Reviews Glauben schenken darf, dann gehören Konzept-Kunst, Minimalismus, Installationen oder Neo-Expressionismus zur Vergangenheit. Junge Maler und Malerinnen wie Cecily Brown, Lisa Yuskavage, Karen Davies und Cadence Giersbach hatten letztes Jahr bereits ausverkaufte Einzelausstellungen. Dieses Jahr sind es Inka Essenhigh, Diego Gravinese und – ganz oben auf der Publizitätswelle – Damian Loeb (*1970). Ausser dass mit ihnen eine Wiederauferstehung der Malerei gefeiert wird, verbindet diese Künstler ein Assoziationsreichtum zur Pop-Art sowie eine eklektische Vorgehensweise, die ohne Berufung auf grosse Vorbilder auskommt.

Doug Aitken bei Victoria Mirò

Doug Aitkens Arbeiten sind nicht auf einen einfachen Nenner zu bringen. Der dreissigjährige Amerikaner arbeitet einerseits als Music Director in der kommerziellen Welt der Rock und Pop Videos. Andererseits beschäftigt er sich seit einigen Jahren mit Video Kunst. In seinen Installationen verbinden sich Film, Video und Fotografie mit Licht und Klang.

Sophie Calle, Fiona Banner und Joseph Grigely in der Galerie Gross
Besprechung

Alle drei verbindet, dass sie nach neuen Formen für ihre Fiktionen suchen. Doppelbödige Spiele mit der Wirklichkeit sind, so sehr sich ihre künstlerischen Mittel unterscheiden, ihr Thema.

Leni Hoffmann im Kunstmuseum
Besprechung

Leni Hoffmanns Werk umfasst Malerei, Grafik, Installationen und Raumeingriffe. Sie hat sich 1993 auch schon mal in Porno-Posen ablichten lassen. Bekannt geworden ist sie jedoch für ihre Verwendung von Plastilin. Nach einer Reihe internationaler Erfolge von Brisbane bis München und Paris hat die 1962 in Bad Pyrmont geborene Künstlerin mit einer Professur in Düsseldorf nun in einem vierwöchigen Kraftakt ihre erste Einzelausstellung in der Schweiz eingerichtet.

Frederic Matys Thursz in der Galerie Lelong
Besprechung

Frederic Matys Thursz war mit seinen monochromen Gemälden seit den frühen achtziger Jahren immer dann zu sehen, wenn Ausstellungen die Aktualität der Malerei zum Thema machten. Die Galerie Lelong stellt den Zyklus «Elegia Judaica» aus den drei letzten Lebensjahren des 1992 verstorbenen Künstlers in den Mittelpunkt ihrer konzentrierten Werkschau.