1-2/2024

Der Anfang liegt im Dunkeln, gefühlt unterirdisch. Projektionen archaischer Zeichen leuchten in ruhigem Bildwechsel auf. Zuoberst im Kunsthaus Bregenz reckt sich ein Riesengebilde aus Hühnerfedern dem Licht entgegen. Es geht bei Solange Pessoa um kosmologische Zyklen, um Kult statt Konsum.

Das Fragezeichen im Ausstellungstitel ‹Save as art?› könnte man auch streichen, denn die Arbeiten von Charlotte Johannesson in der Kunsthalle Friart Fribourg lassen keinen Zweifel daran, dass es sich um Kunst handelt. Das Werk der mittlerweile Achtzigjährigen ist eine sehenswerte Wiederentdeckung.

«Immersive Ausstellungen» sind heute sehr beliebt – aktuell etwa lädt die Lichthalle Maag in Zürich zu einem Spektakel rund um Pablo Picasso. Im MCBA in Lausanne macht man eine andere, tiefer schürfende und doch spielerische Erfahrung mit der immersiven Kunst seit ihren Anfängen.

Die Casa Rusca in Locarno fokussiert aktuell die Tessiner Gegenwartskunst. Drei Positionen, drei Generationen, eine Diaspora. Von der Auseinandersetzung der Kunstschaffenden Karim Forlin, Lisa Lurati und Aldo Mozzini mit Orten ihrer Vergangenheit zeugen Zeichnungen, Installationen und Malereien.

Papierbahnen mit stark vergrösserten Kupferstichen von klassizistischen Fantasielandschaften rhythmisieren und definieren eine Raumfolge im Kunstmuseum St. Gallen neu. ‹Kulisse (Corporate Fantasy)› ist Teil der Ausstellung ‹(ah ah ah)› der Performancekünstlerin und Tänzerin Juliette Uzor.

Kunstfilme müssen weder langweilig noch anstrengend sein und sich schon gar nicht in stickigen Dunkelkammern abspielen. Das beweisen im Kunsthaus Zofingen 16 junge bis arrivierte Künstlerinnen in einem Überblick über dreissig Jahre Schweizer Videokunst: knackig, unterhaltsam und hoch aktuell.

Das Migros Museum entführt mit der Gruppenschau ‹Interdependencies› in eine Anderswelt, bewohnt von Menschen und Künstler:innen, die auf die eine oder andere Weise von der gesellschaftlichen Norm abweichen. Dieses Feld ist mannigfaltig und spannt ein geheimnisvolles Band zwischen Leben und Tod.

Die Ära der Tortenböden liegt weit zurück. Vor hundert Jahren war das Haus Dubs eine Biskuitfabrik, nun schichten sich dort Holzstäbe und Wachsklumpen, Gipsmassen und Fundgegenstände zu verdinglichten Wesen – Werke von Lutz & Guggisberg läuten den Innenhofbau in Wiedikon als neuen Kulturort ein.

Animation — Wen würde es nicht reizen, durch die Zeit zu reisen und sich selbst in den unterschiedlichsten Phasen des eigenen Lebens zu beobachten?

Appenzell — Lassen Sie in einem Klassenzimmer oder einem Warteraum eine Zeitung offen auf dem Tisch liegen. Legen Sie einen Stift daneben. – Wenn in der Zeitung Persönlichkeiten abgebildet sind, werden diese in Kürze neue Schnurrbärte, Pickel oder Zahnlücken erhalten.