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Songs for dying / Songs for living

Im Kern sind es Grundfragen des Lebens entlang von Sinn und Gemeinschaft, denen Korakrit Arunanondchai (*1986, Bangkok, Thailand) in seiner künstlerischen Arbeit nachgeht. Arunanondchai führt Videoarbeiten, Skulptur und Malerei in Installationen zusammen, die Räume mit Erzählungen zwischen Realität und Fiktion füllen und transformieren. Dabei verschränkt der Künstler Ereignisse im persönlichen Umfeld mit Gesellschaftlichem und Politischem, mit Geschichten und Spekulation. Im Zuge dessen können verschiedene Kontexte einfliessen: von der Realität Thailands zwischen Militärherrschaft, Monarchie und prodemokratischen Protesten über die Technologisierung bis hin zu nicht menschlichen Lebensformen und Spiritualität. Fundiert bleibt die Praxis des Künstlers jedoch stets in essenziellen, teils metaphysischen Daseinsfragen. Von diesen ausgehend taucht Arunanondchai in die herausfordernde Komplexität unserer globalisierten, krisenhaften Gegenwart ein. In Songs for dying / Songs for living, der ersten institutionellen Einzelausstellung des Künstlers in der Schweiz, richtet Korakrit Arunanondchai den Blick expliziter als zuvor auf existenzielle Erfahrungen. Über die Auseinandersetzung mit dem Verlust des eigenen Grossvaters entfalten sich Gedanken zur kosmologischen Entstehung der Welt und den damit verbundenen Zyklen von Leben und Tod, Wachstum und Zersetzung. In atmosphärischen Raumsituationen verwebt die Ausstellung Geschichten von Trauer, Transformation und spiritueller Kraft. Ihr erzählerischer Sog führt dabei in imaginative Räume, in denen neue Perspektiven auf das Leben und dessen potenzielle Formen sichtbar werden.

Songs for dying / Songs for living wird von Heike Munder (Leiterin, Migros Museum für Gegenwartskunst) kuratiert, assistiert von Viktor Hömpler (Volontär, Migros Museum für Gegenwartskunst). Die Ausstellung wird als Koproduktion mit dem Kunstverein in Hamburg realisiert und zeigt die beiden aktuellen Videoarbeiten des Künstlers, Songs for dying und Songs for living (beide 2021), erstmals gemeinsam. Zusammen mit Skulptur und Malerei sind die Videoarbeiten Teil von jeweils ortsspezifisch erarbeiteten, installativen Situationen. Songs for living, eine Kollaboration mit dem Künstler Alex Gvojic, entsteht als neue Auftragsarbeit für die Ausstellungen in Zürich und Hamburg. Das Video Songs for dying wurde im Auftrag der Gwangju-Biennale in Südkorea, der Kunsthall Trondheim und der Han Nefkens Foundation produziert und 2021 erstmalig auf der Gwangju-Biennale sowie in der Kunsthall Trondheim präsentiert.

Zur Ausstellung Songs for dying / Songs for living entsteht die bisher umfassendste Publikation zum Werk von Korakrit Arunanondchai. Anlässlich von drei Einzelausstellungen in ihren jeweiligen Institutionen zwischen 2020 und 2022, geben das Migros Museum für Gegenwartskunst, der Kunstverein in Hamburg und das Serralves Museum in Porto die Publikation gemeinsam heraus. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler realisiert, der das Buch als Erweiterung seiner künstlerischen Praxis versteht und experimentell gestaltet. Die Publikation versammelt neue Aufsätze zu Korakrit Arunanondchai von Chrissie Iles (Kuratorin, Whitney Museum of American Art, New York) und May Adadol Ingawanij (Professorin für Cinematic Arts an der University of Westminster, London). Eine Diskussion zwischen dem Filmemacher Apichatpong Weerasethakul und Korakrit Arunanondchai (moderiert von Filmprogrammator und -kritiker Mark Peranson) sowie ein Gespräch zwischen Arunanondchai, Heike Munder (Leiterin, Migros Museum für Gegenwartskunst) und Bettina Steinbrügge (Direktorin, Kunstverein in Hamburg) vermitteln zusätzliche Einblicke in die Praxis und das Denken des Künstlers.

Im Kunstverein in Hamburg ist die Ausstellung vom 4. Dezember 2021 bis zum 20. Februar 2022 zu sehen.

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