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Die Medieninstallation ›RATIO / Fata Morgana‹ von Thomas Lüer konfrontiert uns mit unserem eigenen Bild – einem Bild unseres Körpers, das sich jedoch der Betrachtung entzieht.
In dem Augenblick, in dem wir den Ausstellungsraum betreten, erfassen uns Sensoren und ein mit diesen Daten generiertes Bild unseres Körpers wird auf die uns entfernteste Wand projiziert. Dieses Bild ist erfremdet und schemenhaft, der Körper nicht klar umgrenzt und in ständiger Bewegung – so als ob die Luft zwischen uns und unserem Bild vor Hitze flirrte und den Blick verschleierte.
Obwohl in diesem auf die Wand projizierten Bild kaum ein Körperteil identifizierbar ist, erkennen wir dieses Bild sofort als ein Abbild unseres eigenen Körpers. Jede unserer Bewegungen im Raum wird im Bild umgesetzt, jede Regung hat einen direkten Effekt. Das Verstehen des Bildes als ›ich‹ ist unmittelbar und löst Neugierde über die genauere Beschaffenheit der Darstellung aus.
Doch sobald wir uns dem Bild an der Wand annähern, weicht der dargestellte Körper zurück und schon nach wenigen Schritten ist er ganz verschwunden. Egal wie wir uns konzentrieren, lässt sich nichts mehr erkennen. Wir müssen, entgegen jeder Erfahrung, größeren Abstand halten, um unser Bild deutlicher zu sehen.
Thomas Lüer schaut mit ›RATIO / Fata Morgana‹ auf das Verhältnis zwischen Realität und digitaler Darstellung, er macht die Unterschiede sichtbar und führt uns auf ganz einfache Weise die Faszination mit dem virtuellen Bild vor Augen.

Thomas Lüer (*1971 in Barth) studierte zunächst Kunstgeschichte und Romanistik an der Universität Greifswald und Kunst von 1994 bis 2000 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er mit Diplom abschloss. Er lebt und arbeitet in Tübingen

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Thomas Lüer

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