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Werkschau 2023 — Gabriele Garavaglia

Gabriele Garavaglias städtisches Atelier befindet sich im ersten Stock der Roten Fabrik in Zürich-Wollishofen. In der Mitte des Studios in der ursprünglichen Seidenweberei steht ein grosser Tisch, darauf Notizblätter, leicht abgestandene San-Pellegrino-Flaschen und ein Laptop. Darum herum erstreckt sich grosszügiger und ordentlich gehaltener Raum. «Raum zum Denken», erklärt der ehemalige Architekt, der seine Stärke als Künstler vor allem in der Konzeption der Werke und der Entwicklung erster Prototypen sieht. Diverse Moodboards – Zusammenstellungen aus Screenshots von japanischen Zeichentrickfilmen, ausgedruckten Gedanken und ab und an einem Zeitungsartikel – säumen die hellen Wände des Ateliers. Der Künstler versteht sein Studio eher als sozialen Ort, denn als reine Werkstatt: Regelmässig lädt er befreundete Kunstschaffende ein, um den Raum gemeinsam für die jeweilige Arbeit zu nutzen, sich auszutauschen und so wiederum den eigenen künstlerischen Denkprozess anzutreiben. Einen ebenso wichtigen Einfluss auf seine Tätigkeit als Künstler hat gemäss Gabriele Garavaglia der Film. Als visuelle Sprache und narratives Format nährt dieser die Art und Weise, wie Garavaglia das Kunstschaffen denkt und Ausstellungssituationen angeht. Insbesondere das kinematografische Spannungsverhältnis zwischen Realität und Fiktion greift er in seinen medienübergreifenden Werken auf. Durch filmische Fantasiefiguren in Performances oder durch kulissenartige Skulpturen und Installationen nutzt Garavaglia seine künstlerische Praxis, um die oftmals normative Wahrnehmung der Betrachtenden herauszufordern, auszutricksen oder gar ins Absurde oder Surreale zu führen. Den Ausstellungsraum versteht Gabriele Garavaglia als «Laboratory of Reality»: Ein Stück Realität wird hineingebracht, jedoch nur, um sogleich durch eine spekulative Dimension erweitert zu werden. Die Ausstellungssituation fungiert als Ort des Entstehens oder Werdens von fiktiven Welten, als Transitraum von einer Realität in eine andere.

Einen solchen Ort bildet auch das Werk, das Gabriele Garavaglia in der diesjährigen Werkschau präsentiert. Nicht ganz ohne Anspielung auf die «Werkschau» nimmt die Arbeit die Form eines Werkzeugschuppens an: Ein Raum, in dem Erfindungen entstehen und Form annehmen, bevor sie möglicherweise einem Publikum zur Schau gestellt werden. Das warme Licht, das vom grossen Lichtkasten ausstrahlt, wirkt im sonst dunkel gehaltenen Raum sowohl anziehend als auch etwas beklemmend. Ähnlich wie in einem Kinosaal oder unter einer Bettdecke bietet die Dunkelheit den Betrachtenden Raum für die eigene Fantasie. Unausgesprochen bleibt dabei, wer die Akteur:innen dieser kulissenartigen Szenerie sind …

Preise
2019 Swiss Art Award 

Ausstellungen (Auswahl)
in Planung: Fondation Vincent Van Gogh, Arles; Le Consortium, Dijon; Shivers Only, Paris+ par Art Basel, Paris
2023 Museum im Bellpark, Kriens (solo)
2022 CAN Centre d’art Neuchâtel, Neuenburg; Helmhaus, Zürich
2021 Centre d'Art Contemporain Genève, Genf; Sentiment, Zürich (solo)
2020 Swiss Institute, New York; Istituto Svizzero, Rom; Kunsthalle Zürich, Zürich
2019 Kunsthaus Glarus, Glarus; Les Urbaines, Lausanne; ICA, Mailand; Museum Folkwang in Essen

 

Institutions

Title Country City Détails
Museum Haus Konstruktiv
Suisse
Zürich
Zürich

Auteur-trices

Détails Nom Portrait
Selma Meuli

Artistes

Exhibitions / Events

Title Date Type City Country Détails
Werkschau 2023 - Exposition Zürich Suisse
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Exposition
Zürich
Suisse