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Tanja Kuschpel wurde 1989 in Moskau geboren. Zunächst absolvierte sie drei Jahre eines Studiums zur Primarschullehrerin, sah dann am Ende des Studiums jedoch ein, dass die Arbeit ihr nicht die Entfaltungsmöglichkeiten bieten würde, die sie für sich wünschte. Gegen alle Ratschläge des Umfelds beschloss sie, Kunst zu studieren. Zwei Jahre lang bereitete sie sich an einer kleinen Schule für Design und Gestaltung auf die Aufnahmeprüfung an der Russischen Akademie der Malerei, Bildhauerei und Architektur von Ilya Glazunov vor, einer der renommiertesten Kunsthochschulen Moskaus. 2010 wurde sie aufgenommen und 2011 erhielt sie für die restliche Studiendauer ein Stipendium der Hochschule. Tanja schloss 2017 mit der besten Diplomarbeit ihres Jahrgangs ab und arbeitete in den Jahren danach als Ikonen-Restauratorin in Moskau.

Anders als bei der musealen Konservierung und Restaurierung soll bei russischen Ikonen die Restaurierung unsichtbar bleiben, das Kunstwerk also möglichst so erscheinen, als sei es unversehrt und sanft gealtert, ohne Schäden davonzutragen. Dafür braucht es Wissen um und die Beherrschung von historischen, insbesondere mittelalterlichen Mal- und Handwerkstechniken wie auch die Fähigkeit, künstliche Alterungsprozesse herbeizuführen. Für eine unsichtbare Restaurierung muss man genau wissen, wie die Grundierungen, die Kleber, die Farben und die Lacke damals hergestellt und verarbeitet wurden und wie man sie aus modernen Materialien unter modernen Bedingungen herstellt und anwendet. Notwendig ist auch die Expertise in verschiedenen Methoden des Auftragens und Bearbeitens von Blattgold. Aus diesen Lernerfahrungen heraus entstand Tanjas Liebe zu natürlichen Materialien, wie Eitempera, Ölfarben und Wasserfarben, sowie den Mal- und Arbeitstechniken der alten Meister.

2020 ging Tanja in die Schweiz, um ihren Mann, einen Psychiater und Psychotherapeuten, zu heiraten, und es stellte sich die Frage, wie es mit ihrer Karriere weitergehen sollte. Die Kunden aus Moskau waren zwar bereit, ihr Ikonen zur Restaurierung in die Schweiz zu schicken, aber Tanja besann sich auf ihren ursprünglichen Wunsch, eine selbstständige Künstlerin zu werden, und begann, zunächst mit einem kleinen Malblock im Allschwiler Wald (BL), ihre eigene Künstlerkarriere. In den letzten Jahren übte sie sich in den für die Öl- und die Acrylmalerei sowie die Stickerei erforderlichen Techniken. 2022 zogen Tanja und ihr Mann mit dem Wunsch, näher an der Natur zu sein, in den Kanton Bern.

Mission Statement

Tanja hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter Verwendung historischer Techniken neue Ausdrucksmöglichkeiten (etwa die Erschaffung mehrerer Bildebenen) zu finden, nach interessanten kompositorischen Lösungen zu suchen sowie unterschiedliche Techniken und Materialien in ihren Werken zu kombinieren (z. B. Stickerei und Malerei).

Sie ist davon überzeugt, dass Neues in der Kunst nur gelingen kann, wenn der Künstler mit den visuellen Mitteln vertraut ist, die bereits vor ihm erfunden wurden. Erst wenn der Künstler all dieses Wissen zusammengetragen hat, beginnt er, über den Tellerrand hinauszuschauen, er bekommt die Möglichkeit, bereits Geschaffenes zu überdenken und neue Lösungen zu finden, losgelöst von dem inneren Zwang, ohne diese Übersicht das Rad neu erfinden zu müssen.

Tanja arbeitet täglich, auch an den Wochenenden, in ihrem Atelier in Thun. Ihre Liebe zur Systematisierung und Strukturierung erlaubt es der Künstlerin, effizient und schnell zu arbeiten. Auf ihren Studienreisen nach Deutschland, Frankreich, Italien und in die Niederlande hat sie Inspirationen, Notizen und Skizzen für Hunderte von Werken gesammelt, die momentan ungeduldig darauf warten, in komplette Werke verwandelt zu werden.

Infos

Name
Tanja Kuschpel
Person Type
Artiste
Place of birth

Moskau
Russie

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