5/2006

Die Malerei von Christian Hahn trifft einen eigenartigen Ton: Im Grundzug figurativ, verschränken sich darin Akteure, Dinge und farbräumliche Effekte zu dichten Verflechtungen. Alles greift hier ineinander, wirkt mal wie fest verfugt, mal schwebend oder schwimmend und stets wie hineingeworfen in den Mahlstrom eines traumartig multidimensionalen Raums.

Mit «Freiheit ist Freiheit» widmet die Kestner Gesellschaft dem russischen, heute in Paris lebenden Maler Erik Bulatov die seit 1988 erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland. Im Zentrum der eindrucksvollen Werkschau steht der zwölfteilige, zwischen 1999 und 2005 entstandene Bilderzyklus «Bot» (Deutsch: Da), zudem werden weitere Gemälde sowie 39 Zeichnungen gezeigt.

Aldo Walker (1938?2000) ist mit seinem auf Kunst- und Erkenntnistheorie ausgerichteten Schaffen in der Schweizer Kunst eine Ausnahmeerscheinung. Im Kunstmuseum Luzern besteht Gelegenheit, seinem Werk zu begegnen.

Nach einer Verschnaufpause nimmt die Galerie Imoberdorf in Murten einen neuen Anlauf und zeigt ihre KünstlerInnen in einer zweiten Tour. Den Start macht die junge Performance-Künstlerin Geneviève Favre, die daselbst schon 2003 zeigte, dass Performance mit Hilfe von Licht, Sprache, Musik und Maschinen im Rahmen einer Ausstellung auch Dauer annehmen kann.

Martin Walde fordert in seinen Installationen die BetrachterInnen zur aktiven Beteiligung auf und lässt sie so Teil seiner räumlichen Installationen werden. So in seiner aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Baselland.

Austausch befruchtet. Ausgehend von dieser Tatsache lädt der Projektraum exex in St. Gallen in der Reihe «twogether» Künstlerinnen und Künstler ein, ihr Schaffen einem Gegenüber zu öffnen. Den Anfang machen der in der Ostschweiz lebende Mark Staff Brandl aus Chicago und die in Basel lebende Schaffhauserin Maya Bringolf.

Zwei eigenständige Werke überlagern sich im Raum und bauen ein komplexes Konglomerat an Wirklichkeitserfahrungen. Die physische Orientierung verliert sich in der psychischen Wahrnehmungserweiterung. Das alles in «The First Minute of the Rest of a Movie».

Der Venezolaner Javier Tellez geisselt in zwei neuen Videoarbeiten am Beispiel von gesellschaftlich Marginalisierten die Macht von Politik und Institutionen und nimmt gesellschaftlich konditionierte Verhaltensmuster kritisch unter die Lupe.

In drei neuen Zeichnungsserien lässt Cristina Fessler Erscheinungen zwischen Werden und Vergehen in einem fast zufälligen Spiel erstehen.

Nach Markus Müller und Edit Oderbolz geht der Manor-Kunstpreis Basel in diesem Jahr an Boris Rebetez. Damit wird die Tradition der Prämierung räumlicher Interventionen fortgesetzt. Rebetez' Installationen und Bilder sind konstruktive Realitätsentfremdungen.