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The Locarno Exhibition

Gilbert & George haben nach über fünfzig Jahren in der Kunstszene dankenswerterweise eingewilligt, ihre Werk in Locarno auszustellen – nachdem sie bereits in den renommiertesten Museen der Welt wie Centre Pompidou in Paris, Art Museum in Shanghai, Tate Gallery in London, MoMA in New York zu sehen waren.

The Locarno Exhibition wurde in enger Zusammenarbeit mit den Künstlern konzipiert und zeigt fünf Werkgruppen aus den Jahren 2008 bis 2016, die sich, wie viele ihrer Arbeiten, mit kontroversen Themen der heutigen Zeit auseinandersetzen. Das provokanteste Künstlerpaar der internationalen Kunstszene hat sich dabei zum Ziel gesetzt, jeden Saal des Museums in ein grosses Fresko mit schrillen Farben zu verwandeln.

Die Ausstellung beginnt mit der Serie THE UTOPIAN PICTURES von 2014, in der die elitären Monogramme des britischen Königshauses mit Strassenslogans überlagert werden und so zum Versuch einer deutlichen, intensiven Beschreibung der derzeitigen Gesellschaft beitragen. Teil dieser Recherche ist auch die britische Flagge, allgemein „Union Jack“ genannt, die als dekoratives Element in den JACK FREAK PICTURES aus dem Jahre 2008 auftaucht und fast klaustrophobische, fieberhafte Atmosphären beim Rundgang erzeugt. Die Fahne wird ihrer patriotischen Bedeutung beraubt und lässt Raum für Schichtungen, in denen die Figuren der Künstler verzerrt und schemenhaft in Medaillen und Amuletten erscheinen.

Die Werkschau wird fortgesetzt mit den SCAPEGOATING PICTURES von 2013, in dem das Künstlerduo sich in einem Regen aus Lachgasdosen darstellt, kombiniert mit Alltagseindrücken aus ihrem Viertel, dem Londoner East End, das vom komplizierten Zusammenleben verschiedener Religionen und Lebensstile geprägt ist. Gilbert & George zeigen mit diesen „Bomben“ die Gefahren einer Gesellschaft auf, in der gegenseitige Missgunst vorherrscht, denn jeder versucht, im Anderen den Sündenbock („Scapegoat“) für die eigene Aggressivität zu finden.

Auch die folgende Szenerie ist die Stadt, von der die Künstler täglich umgeben sind. Die LONDON PICTURES von 2011 entstanden aus einer Sammlung von Tausenden von Zeitungstiteln. Die Künstler gruppieren Schlagzeilen, in denen Gewaltbegriffe hervorstechen, um sich dahinter zu verbergen und den Betrachter in die realistische Darstellung ihrer Stadt einzubeziehen, die im klaren Kontrast zum angesehenen, machtvollen Bildnis von Elisabeth II. steht.

In der Darstellung der Welt von Gilbert & George dürfen auch die erstaunlichen BEARD PICTURES von 2016 nicht fehlen, die den Bart als Symbol der Religions-, Kultur- und Sozialgeschichte nutzen, um mit beissender Ironie geheimnisvolle Welten und Gemütszustände zu erkunden. In den Gesichtern von Gilbert & George wachsen bizarre, seltsame Bärte, aus denen historische Persönlichkeiten, Alarmschilder, Sexwerbung hervortreten. So scheint es, als reihten sich die Künstler ein in eine exzentrische Prozession verrückter Masken jenseits des konventionellen Kunst- und Gesellschaftssystems.

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Type d'événement
Exposition
Date
-
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Détails Name Portrait
Gilbert & George

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