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Ein gemeinsames Projekt vom Cabaret Voltaire (Zürich) und dem Istituto Svizzero (Rom)

«Poetry for Revolutions. A Group Show with Manifestos and Proposals»| Ceylan Öztrük, «Pink Tabula Rasa»

Ein gemeinsames Projekt vom Cabaret Voltaire (Zürich) und dem Istituto Svizzero (Rom), kuratiert von Gioia Dal Molin und Salome Hohl mit Beiträgen von Bassem Saad, Ceylan Öztrük, Guerreiro do Divino Amor, Giorgio Zeno Graf, Industria Indipendente, Ivona Brđanović, Maya Olah, Mathis Pfäffli, Michèle Graf & Selina Grüter, MigrArt/DACZ (Deniz Damla Uz & Niştiman Erdede), Ramaya Tegegne, RM, Sandra Mujinga, Shirana Shahbazi und Ursula Biemann.

Das Manifest avancierte in der historischen Avantgarde wie dem Futurismus oder Dada zum bedeutenden Stilmittel, um Überzeugungen und Kritik zu bekunden, «handgreiflich» und «offenbar» zu machen, wie es die etymologische Herkunft «manifestus» bereits vorwegnimmt. Kunst sollte nicht bewahren und einen Schein aufrechterhalten, sondern offenlegen, «tun», die Welt und die Menschen verändern. In der Ausstellung «Poetry for Revolutions» reagieren Künstler*innen und Schreibende in ihrer eigenen künstlerischen Sprache auf die global verstrickten Krisen oder reflektieren die Kultur des Mitteilens und des Manifestierens.

Die Gruppenausstellung «Poetry for Revolutions» versammelt Manifeste von fünfzehn Künstler*innen – je ein Beitrag für Zürich und Rom, teilweise identisch, manchmal leicht abweichend. Die inhaltlichen und formalen Eigenheiten sind mannigfaltig. Sie beschäftigen sich mit der ökologischen Krise, der Macht der Sprache oder der Pharmaindustrie, dem Umgang mit Ideologien oder Ressourcen, mit Wünschen in dystopischen Zeiten, kollektiven Imaginationen und identitären Zuschreibungen. Aus kuratorischer Sicht stellen sich die Beiträge in gewisser Weise auch der grossen Ideologie «Demokratie», die eben nie neutral sein darf, sondern bestimmten Werten verpflichtet ist.

Einige der Manifeste sind poetisch, abstrakt, andere prosaisch, konkret. Es handelt sich um Texte, Zeichnungen, Fotografien oder Skulpturen. In beiden Institutionen liegen die Manifeste zusätzlich fotokopiert auf den Skulpturen «Phantasm Manifestos» von Ceylan Öztrük auf, welche die Papiere wie Flugblätter den Wänden entlang gleiten lässt. Die Künstlerin interessiert sich dafür, wie Informationen formal zirkulieren und wer sich bemächtigt fühlt, welches Wissen zu teilen. Im Sinne des Titels möchte sie auch den imaginären, surrealen oder illusorischen Aspekten eines bestimmten Konzepts Raum geben. Die Besucher*innen können die Manifeste mitnehmen und hinaus auf die Strasse tragen. 

Ceylan Öztrüks «Choreographed State» erweitert die Ausstellungen und den Gedanken des Manifestierens darüber hinaus mit einer Werkgruppe, die an architektonische Elemente mit propagandistischem Zweck erinnert. Auf den zweiten Blick muten die Papierskulpturen jedoch ironisch an, da sie jeglicher Funktion entbunden werden und Bilder oder Schriften transportieren, die auf nichts Konkretes verweisen. Vielleicht sind sie als künstlerische «Gegen- oder Antimonumente» zu verstehen, jedoch, wie der betitelte Gesamtbeitrag Öztrüks «Pink Tabula Rasa» impliziert, auch als mögliche Neubeschreibung zu lesen.

Die fünfzehn Manifeste und Ceylan Öztrüks Beiträge sind in beiden Institutionen zu sehen. In Rom begleiten zusätzliche Arbeiten einiger Künstler*innen die Schau, zudem werden mit einer historischen Vitrine die Manifeste der feministischen Bewegung im Italien der 1960er und 70er Jahre beleuchtet. Im Zürcher Cabaret Voltaire zeigt sich das Referenzsystem im Kontext von Dada.

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Ceylan Öztrük Hinweis Kunstbulletin 3/2024

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