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Editorial
Editorial

Maja Weyermann bei Koch und Kesslau
Besprechung

Die aktuelle Ausstellung bei Koch und Kesslau steht ganz im Zeichen des Raumes, wobei der Gare d’Orsay das Objekt der Untersuchung ist: Heute als Museum bekannt, war er ursprünglich ein Bahnhofsgebäude in Paris, 1962 Drehort zur expressionistisch inszenierten Kafka-Verfilmung «Der Prozess» von Orson Welles. Fast zur gleichen Zeit entstanden die Entwürfe von Le Corbusier, den Bahnhof in ein Hotel umzuwandeln. Maja Weyermann verknüpft hier mehrere dieser Ebenen zu einer Ausstellung
Berlin — Koch und Kesslau

Mai-Thu Perret in der Galerie Francesca Pia
Besprechung

Gesellschaftsutopien haben wenig Kredit heute. Sie gelten als ideologisch, ja autoritär und deshalb als passé. Da wird es interessant, wenn utopisches Denken nicht nur dem dekonstruktiven Seziermesser ausgesetzt wird, sondern wenn – ganz pragmatisch – wieder nach dessen Potenzial gefragt wird. Auch oder gerade weil dieses vielleicht, wie bei Mai-Thu Perret «nur» ein Teeservice, einen Kaninchenstall oder wie in der gegenwärtigen Ausstellung «Selbsterfahrungskeramiken» hervorbringt.
Bern — Milieu

Jan Timme im Kunstverein
Besprechung

Kunst ist ein dicht beschriebenes Zeichengewebe und Referenzen sind ihr Material. Mit dieser Auffassung entfaltet der in Hamburg lebende Jan Timme (*1971) poetisch hintergründige Arbeiten und knüpft dabei insbesondere an Duchamp, also ans «Grosse Glas» und die Ready-mades, aber auch an Filme etwa von Hitchcock, Carné oder Marker an.
Braunschweig — Kunstverein Braunschweig

Inge Krause in der Agentur für zeitgenössische Kunst
Besprechung

Inge Krause arbeitet im Kontext gegenstandsloser Malerei. Die Hamburger Künstlerin, die bei Gotthard Graubner und Stanley Brouwn studierte, lotet in reduzierten Bildfindungen die Erscheinungsqualitäten von Farbe aus und experimentiert dabei mit Parametern wie Materialität, Träger und Oberflächenstruktur.

Florian Hüttner und Gennaro Ghirardelli in der Galerie für Landschaftskunst
Besprechung

Die Hamburger Galerie für Landschaftskunst ist von Beginn an über den Galeriebetrieb hinaus ein inhaltlich ausgerichtetes Künstlerprojekt. Langfristig angelegte Konzepte und die Verknüpfung von Ausstellungen und anderen Arbeits- und Präsentationsformen in breiter thematischer Perspektive sind charakteristisch für die ästhetische Praxis von Betreibern und assoziierten Künstlerinnen und Künstlern.

Oliver Boberg im Kunstverein
Besprechung

Viele der Fotoarbeiten von Oliver Boberg beschwören charakteristische Qualitäten städtischer Tristesse. Hinterhöfe sind darauf zu sehen, Unterführungen, Tiefgaragen, Baustellen oder Schuttplätze: urbane Un-Orte, oft unwirtlich, eigenartig undefiniert und von allgegenwärtiger Anonymität. Jeder kennt Plätze wie diese – man sieht sie, ohne sie eigentlich wahrzunehmen. Von Bobergs Bildern schaut die bekannte Wirklichkeit frappierend fremd zurück.
Hannover — Kunstverein Hannover

Gunter Frentzel in der Baukunst-Galerie
Besprechung

Filigrane Wandzeichnungen oder massive Raumkörper: Stets sind es industriell hergestellte Stahlstäbe – Chromstahl oder Schwarzstahl –, welche Gunter Frentzel als Arbeitsmaterial wählt. Nach klaren Gesetzmässigkeiten und Regeln, welche durch das Material vorgegeben sind, werden die Stäbe im Raum angeordnet.
Köln — Baukunst Galerie

David Goldblatt im Lenbachhaus/Kunstbau
Besprechung

Das Licht scheint sommerhell, aber Vater trägt einen langen schwarzen Mantel, Mutter faltet ihre Hände vor dem hellen Muster des Sonntagskleides, ihre fast gleich grosse Tochter sieht mit weissen Söckchen und Kappe aus wie vorzeitig gealtert – der Vorstand der Reformierten Niederländischen Missionskirche mit Familie nach dem Gottesdienst. David Goldblatt dokumentiert sein Heimatland Südafrika seit er sich nach dem Schulabschluss seine erste Kamera kaufte: Für die Ausstellung «Fifty-One-Years» wählte er 222 Fotos aus – darunter auch die farbigen, mehrteiligen Tafeln, mit denen er im vergangenen Jahr bei der documenta 11 vertreten war.

Oliver Krähenbühl in der Galerie ge
Besprechung

Ein Aufenthalt in New York im vergangenen Jahr hat im Schaffen von Oliver Krähenbühl einen Schub ausgelöst. Die bildfüllend geschichteten Strukturen der «palimpsestischen» Bilder wurden, ohne sich selbst zu verneinen, zu offenen und zugleich architektonisch gebundenen Netzwerken; in Malerei, Zeichnung und Fotografie.
Winterthur — Galerie ge

Not Vital in der Chesa Madalena und im Museum Chasa Jaura
Besprechung

Im Engadin und Münstertal begegnet man Not Vital in seiner ganzen Vielschichtigkeit. In Zuoz zeigt er in der Chesa Madalena und in Valchava im Museum Chasa Jaura vornehmlich neue Arbeiten. So unterschiedlich die Ausstellungsorte sind – die Handschrift des hintergründigen Kosmopoliten ist eindeutig.
Valchava — Museum Chasa Jaura