Genf — Bettina Rheims lässt seit einigen Jahren mit schelmischer Salbung bzw. Schändung von trivialen oder sakralen Motiven und mit engagierten Fotoporträts von gefangenen Frauen, Transsexuellen oder Femen-Aktivistinnen aufhorchen.
Grenchen — Das Aquarell auf der Einladungskarte sieht beinah biblisch aus. Vor tiefblauem Grund sind wenig weisse Symbole zu sehen: eine Tür, hinter der Sterne leuchten, eine Palme, über den Türbogen gebeugt, und am Bildrand ein Objekt, das eine Axt sein könnte.
Mendrisio — Trotz des klaren Bildaufbaus mit der hochliegenden Horizontlinie und dem massiven Balken, der den Ausblick auf eine schmutzig-grünliche Fläche frei lässt, existieren in diesem Bild keine horizontalen und vertikalen Linien. Der Raum ist destabilisiert, alles kippt, fällt.
München — Pendel, Séancen, spiritistische Fotografie, Rausch und der experimentelle Umgang mit Filmstreifen, Apparaturen und Maschinen: Das sind einige der Hilfsmittel, die Georgina Houghton, Emma Kunz und Hilma af Klint in London, der Schweiz und Schweden zwischen dem Ende des 19.
Nyon — Vom Löwen ist nur die hintere Körperhälfte zu sehen. Auf einer anderen Aufnahme scheint ein Tier – eine Antilope vielleicht – gerade aus dem Bild hinauszulaufen. Ein ebenso flüchtiger wie trügerischer Eindruck.
Olten — Dass Ignaz Epper (1892–1969) und Otto Morach (1887–1973) sehr unterschiedliche Persönlichkeiten waren, daran lässt die Ausstellung unter dem Titel ‹Aufbruchstimmung und Zukunftsangst vor 100 Jahren› im Kunstmuseum Olten keine Zweifel.
Paris/Langenthal — Spätestens seit die Ausstellung im White Cube einen Industriestandard erhielt, fordert sie Künstler heraus. Als Grundbedingung für die Existenz bildender Kunst ernstgenommen, induziert sie neue kuratorische, kooperative oder kollektive künstlerische Praktiken.
Paris/Vitry-sur-Seine — Fremd ist der Fremde nur in der Fremde. Was der deutsche Komiker Karl Valentin schon 1940 klarstellte, ist heute erneut Herausforderung für jene, die sich für nicht fremd halten.
Rapperswil-Jona — Als «Bilderjägerin» sieht sich die britisch-schweizerische Künstlerin Rachel Lumsden (*1968, Newcastle upon Tyne) selbst; die titelgebende, grossformatige Leinwand ‹Return of the Huntress›, 2016, ist also gleichsam Programm der malerischen Erforschungen.