10/2020

Die Kuratorin Karine Tissot ist diesjährige Preisträgerin des ­Genfer Fonds cantonal d’art contemporain (FCAC). In einer zweiteiligen Ausstellung mit Werken aus der Sammlung des FCAC ­sowie Leihgaben und Neuproduktionen entwirft sie ein Szenario «vor morgen» mit Blick auf drängende Fragen der heutigen Zeit.

Porträts manifestieren Geschichte: Genau genommen illustrie­ren Ahnen-, Herrscher- oder Gelehrtengalerien weniger die ­objektiven historischen Begebenheiten, als dass sie normative Kräfte stützen. Die KURATOR*-Ausstellung ‹Poczet› stellt die überlieferten Wahrheiten in Rapperswil jetzt auf den Kopf.

Bekannt ist Michel Grillet für seine ‹Pastilles› – Farbtabletten, auf die er winzige Berge und Sternenhimmel malt. Auch das bedeutungsschwere Sujet des Berges hat er wiederholt klein und fein ins Bild gesetzt. Das Kunstmuseum Solothurn präsentiert den Genfer Künstler nun erstmals in einer Werkübersicht.

Erzählungen, Gedanken, Klischees; ihre Herkunft ist ungewiss. In der Ausstellung ‹Hybride Identitäten› in den oxyd – Kunst­räumen begeben sich Olga Titus und Andy Storchenegger auf Spurensuche. Installationen und Videos überlagern sich, spiegeln sich im Wasser – und lassen Perspektiven verschwimmen.

Weit wird der Bogen gespannt und vielfältig sind die Werke der alten Meister, die vom spätmittelalterlichen Tafelbild über van Goyen, Berchem oder Lorrain bis zur Bellotto-Veduta reichen: lauter Orte der Malerei, welche die Entwicklung der Landschaftsdarstellung zur eigenen Gattung veranschaulichen.

Rund 100 Jahre sind sie her, die Goldenen Zwanziger. Die Ausstellung ‹Schall und Rauch› im Kunsthaus Zürich vermittelt ein Gefühl für die Traumata des Krieges, für die Sehnsucht nach Aufbruch. Ein Spannungsfeld, das anhand 80 künstlerischer ­Positionen ausgebreitet wird.

Curator’s Choice — Bilder von satter Frühlingsvegetation in einer Parklandschaft wechseln sich ab. Bald wird erkennbar, dass die Aufnahmen in einem Friedhof gemacht wurden. In der Mitte der Bildfläche befindet sich eine Art Nebel.

Curator’s Choice — «Oh my god. Oh my god». Mehr Worte braucht dieser kurze ‹Lapsus› nicht. Alles ist schwarz oder weiss. Orgelmusik ertönt, während eine betende Nonne durch das Bild läuft. Wo Schwarz auf Weiss trifft, zögert sie und bleibt einen Moment stehen.

Aarau — Ein Summen breitet sich im Raum aus, füllt ihn aus, nimmt ihn ein. Dieses körperliche Geräusch ohne Körper, von wem stammt es? Die Präsenz der «Sängerin» ist förmlich spürbar, die Vibrationen ihres Körpers, das Atmen, das Aufeinanderpressen der Lippen.

Appenzell — Die Schweizer Künstlerin, Radiästhesistin, Naturforscherin und Heilpraktikerin Emma Kunz war nicht nur hellseherisch begabt, sondern liess als Künstlerin in visionäre Welten blicken.